Haus der Pflegeassistent*innen
Wo wir in die zweite Ausbildungsrunde gehen.
Mitte März 2021 startete das Wiener Rote Kreuz wieder mit der HB-Ausbildung „Pflegeassistenz“. Seit 2020 haben unsere Kolleg*innen die Möglichkeit, an einem exklusiv für das Haus der Barmherzigkeit geschaffenen Lehrgang teilzunehmen.
Derzeit absolvieren 18 Mitarbeiter*innen aus den Wiener Pflegeeinrichtungen die Ausbildung im Rahmen einer Bildungskarenz. Danach werden sie als Pflegeassistent*innen ins HB zurückkehren, in dieser Rolle der Pflege zur Hand gehen und bei der Therapie, Diagnose und der sozialen Betreuung mitarbeiten. Bis März 2022 stehen für sie über 1.800 Stunden theoretische und praktische Ausbildung auf dem Stundenplan. Wir haben eine der angehenden Pflegeassistent*innen getroffen.
Wo wir keine Angst vor Sprachbarrieren haben.
Andrei Petronela-Adina ist im HB seit 2015 als Heimhilfe tätig. Sie spielt schon seit Jahren mit dem Gedanken, die Ausbildung zur Pflegeassistentin zu machen. „Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, habe ich es mir allerdings sehr lange nicht zugetraut. Meine Vorgesetzte und meine Kolleginnen haben mich aber dazu ermutigt, die Angst vor der Sprachbarriere über Bord zu werfen. Sie sagten mir, dass es viel entscheidender ist, was ich mit meinen Händen tue und damit hätte ich immer alles gut im Griff“, lächelt Andrei.
Wo wir die Nähe zu Bewohner*innen suchen.
Die erste Ausbildungswoche beim Wiener Roten Kreuz empfand die Heimhelferin als aufregend. „Ich bin sehr motiviert und voller Vorfreude auf die weiteren Theorieblöcke und Praktikumstage. Ich kenne auch einige meiner Kolleginnen und Kollegen und wir haben schon gelernt, wie man einen Verband richtig anlegt.“ In der Ausbildung würde ihr nun endlich jenes medizinische Wissen vermittelt werden, das sie sich schon lange ersehnt hat.“
In ihrer bisherigen Tätigkeit verrichtete sie für die Bewohner*innen u.a. viele Haushaltstätigkeiten. Die Arbeit der Pflegeassistentin sei allerdings wesentlich näher an den Bewohner*innen, was Andrei begrüßt: „Ich arbeite gerne mit älteren Menschen. Ich habe meine Mutter als Kind früh verloren und hatte keine Großeltern. Im Haus der Barmherzigkeit habe ich Anschluss an die ältere Generation und sogar eine zweite Familie gefunden.“
Wo wir zur Pflege berufen sind.
Die Arbeit in der Pflege habe ihr ihre wahre Berufung offenbart. „Ich bin sehr mitfühlend und setze mich für Schwächere ein. Ich will Menschen lachen sehen. Wenn jemand traurig ist, spiele ich gerne den Kasper und entlocke ihm ein Lächeln“, erzählt die gebürtige Rumänin und gelernte Schneiderin.
Als ausgebildete Pflegeassistentin kommt ihr dieses Talent sicherlich zu Gute. Doch nach der Ausbildung ist vor der Ausbildung: „Auch als Pflegeassistentin werde ich noch viel zu lernen haben. Ich werde weiterhin mein Bestes geben und wer weiß, ob ich dann nicht noch eine weitere Fortbildung mache“, meint Andrei. Das Haus der Barmherzigkeit wird sie gerne bei ihren Plänen unterstützen. Wir wünschen alles Gute und viel Erfolg!