Haus der Claudia
Die HABIT musizierend begegnete.
Claudia ist ausgebildete Sozialpädagogin und Lehrerin der Didaktik. Mit ihrer Familie lebt sie in Kirchstetten, in Niederösterreich. Sie wurde sehr bald auf die damals neue HABIT Einrichtung aufmerksam und war fasziniert von der Arbeit, die dort geleistet wurde. Das Basale Tageszentrum (BTZ) bietet Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf einen Ort, an dem ihre Selbstbestimmung gestärkt, die Körperwahrnehmung gefördert, sowie zeitliche und räumliche Orientierung und die Erlangung sozialer Kompetenzen, unterstützt wird.
Eines Tages äußerte eine Kundin des Tageszentrums einen Wunsch: „Wir brauchen jemanden, der mit uns singt.“ Die Betreuer*innen setzten daraufhin alle Hebel in Bewegung, genau so jemanden zu organisieren und kontaktierten das Kirchenmusikkonservatorium in St. Pölten. Die Anfrage des Tageszentrums sprach sich im Ort recht schnell herum und erreichte nach einiger Zeit auch Claudia, die damals Mitglied im Kirchstettner Chor war. Nicht lang überlegt, beschloss Claudia genau diese Aufgabe zu übernehmen und besuchte von nun an einmal pro Woche mit Gitarre und ihren drei Kindern im Gepäck das HABIT Tageszentrum.
Vom Singen bis zum Leiten.
Claudia hatte große Freude bei ihrer Tätigkeit: „Ich kam gut mit den Leuten zurecht und hatte viel Spaß daran, mit ihnen zu singen und zu musizieren. Die Kundinnen und Kunden sind so ehrlich, so authentisch – das hat mich fasziniert“, erzählt sie. Nach kurzer Zeit wurde sie von der damaligen Betriebsstellenleiterin angesprochen, geringfügig im Pool-Dienst mitzuarbeiten. „Das war für mich eine tolle Möglichkeit. Ich konnte einfach ausprobieren, ob es für mich und für meine Familie funktioniert“, erinnert sie sich.
Und es schien sehr gut zu funktionieren. „Die Arbeit lässt so viel Kreativität zu. Das und auch die Kultur, die ich bei HABIT von Anfang an erlebt habe, haben mich begeistert. Man kann so authentisch sein und all seine Stärken und Fähigkeiten miteinbringen“, berichtet Claudia strahlend. So wurden aus ihren 15 Stunden sehr bald 20 Stunden, aus denen 30 und nach drei Jahren übernahm Claudia die Leitung des BTZ Clementinum.
Das Aufgabenfeld wurde noch bunter.
„Ich habe durch diese Aufgabe nun noch mehr Einblick. Mein Arbeitsfeld wurde dadurch breiter und bunter. Ich kann wirklich viele meiner Stärken einsetzen, Prozesse begleiten, Visionen umsetzen und neue Dinge kreieren“, so Claudia. Doch bleibt bei so vielen zusätzlichen Aufgaben überhaupt noch Zeit für die Begleitung der Kund*innen? „Auf jeden Fall“, meint Claudia. „Ich kann einfach von meinem Schreibtisch aufstehen, in eine Gruppe gehen und mit den Leuten plaudern. Ich arbeite dort mit, wo mich mein Team braucht.“ In ihrer Tätigkeit als Leitung ist Claudia in die Planung und Erarbeitung von Lösungen und Wegen gemeinsam mit den Kund*innen miteingebunden.
Zusätzlich hat sie aber auch eine andere wichtige Aufgabe, nämlich die Begleitung ihrer Mitarbeiter*innen. „Ich liebe es in einem bunten Team, mit so unterschiedlichen Charakteren zu arbeiten. Die unterschiedlichen Stärken jedes Einzelnen ergeben gemeinsam ein Kaleidoskop – bunt, wild und ur schön“, beschreibt Claudia. Ihre Aufgabe ist es, dieses Kaleidoskop zum Strahlen zu bringen, indem sie die Entwicklung ihrer Mitarbeiter*innen unterstützt, Strukturen im Bedarfsfall anpasst und einen Rahmen bietet, in dem alle ihre Fähigkeiten bestmöglich ausleben können.