Haus der Aygül
Die mit Herz und Hausverstand dabei ist.
Aygül arbeitet seit 4 Jahren im HB Seeböckgasse als Heimhilfe. Ihr Weg in das Haus der Barmherzigkeit war zufällig, doch über diesen Zufall ist sie bis heute noch sehr glücklich. Schon ihr erster Besuch im Haus war für Aygül beeindruckend „Die Glastüren beim Eingang gingen auf und ich dachte nur oh mein Gott, ich hoffe ich werde hier aufgenommen, hier gefällt es mir.“
Aygül hat vor ihrer Tätigkeit im HB als Hausbesorgerin gearbeitet und Großteiles Reinigungstätigkeiten durchgeführt. Die Musiklehrerin in der Schule ihrer Kinder hat sie auf die Ausbildung zur Heimhilfe aufmerksam gemacht.
Als Mutter von drei kleinen Kindern, war für Aygül nur eine Teilzeitbeschäftigung möglich. „Es hat mich sehr geärgert, weil alle Pflegeheime nur 40 Stunden Kräfte aufgenommen haben. Ich wollte aber Teilzeit arbeiten und habe daher automatisch eine Absage bekommen. Und als ich das HB gefunden habe, habe ich gesagt, das ist jetzt meine letzte Bewerbung.“ Aygül wurde kurz darauf zu einem Vorstellungsgespräch gebeten und konnte bald im HB Seeböckgasse als Teilzeitkraft beginnen. Für sie war das der Wendepunkt.
An Herausforderungen wächst sie.
Ihre Stärke beschreibt Aygül vor allem darin sehr intuitiv und mit Hausverstand zu arbeiten. Der Pflege- und Betreuungsalltag stellte sie anfangs dennoch vor ein paar Herausforderungen. Es brauchte etwas Zeit die neue Mentalität verstehen und kennen zu lernen, vor allem an das Tempo bei der Arbeit musste sich Aygül erst gewöhnen, erzählt sie. „Ich habe etwas länger gebraucht. Ich arbeite viel mit meinem Hausverstand. Und diese ganzen Gesetze in der Pflege sind sehr viel. Viele Kleinigkeiten und Details. Ich habe sicher 3 – 4 Monate gebraucht um mich einzuarbeiten.“
Dabei haben ihr zwei Kolleginnen aus ihrem Team sehr geholfen. Diese große Unterstützung war für Aygül ausschlaggebend, dass sie sich bald gut eingearbeitet und sehr wohl in ihrer Tätigkeit fühlte. „Wir haben das alle drei gemeinsam geschafft.“
Erfahrungsvielfalt.
Vielfalt ist für Aygül sehr facettenreich. Im HB erlebt Aygül eine große Vielfalt, die oft sehr herausfordernd ist. „Dazu zählen Kulturen, Mentalität, ein anderer Alltag, eine andere Erziehung. Da gibt es verschiedene Themen. Und ich finde das ist beruflich und familiär sehr unterschiedlich.“ Umso wichtiger ist für sie ein guter Umgang unter den Kolleg*innen, ein respektvolles Miteinander und trotz der Unterschiede einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Für Aygül hat Vielfältigkeit etwas sehr Positives, vor allem um von Erfahrungen zu lernen. Sie erzählt, dass in ihrem Heimatland der Türkei ältere Familienmitglieder zu Hause gepflegt werden, da es keine Pflegeheime gibt. „Wenn man zu Hause jemanden alleine pflegt, ist das natürlich sehr gut und man lernt sehr viel. Kleinigkeiten kann man dann auch in der basalen Pflege wie z.B. eine Fußmassage oder Haarkosmetik anwenden“.
Aygül gefällt es besonders gut, dass sie ihre Erfahrung und ihre Persönlichkeit in ihrer Arbeit miteinbringen kann. Es sind für sie oft Kleinigkeiten, die den Bewohner*innen wiederum sehr gut tun.
