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Haus der Everlita

Die sich nach 30 Berufsjahren im HB wehmütig in die Pension verabschiedet.

​​Everlita Caraan ist im Pflegekrankenhaus Tokiostraße seit 30 Jahren Pflegeassistentin mit Leib und Seele. Ihre Laune ist immer blendend, die BewohnerInnen sind für sie wie Familienmitglieder und mit 60 ist sie noch fast so fit wie ein Turnschuh. Auf so eine Kollegin würde man lieber nicht verzichten wollen - doch die Philippinen rufen. Wenn die Pflegeassistentin ab 1. Mai ihren wohl verdienten Ruhestand antritt, will sie zu ihren Wurzeln zurückkehren.

Als ausgebildete Veterinärmedizinerin kam Everlita Caraan 1984 von den Philippinen nach Österreich. Weil eine Anrechnung des Studiums aufgrund fehlender Deutschkenntnisse nicht möglich war, wechselte Everlita in die Pflege, und kam 1990 als Stationshelferin ins Haus der Barmherzigkeit Vinzensgasse, wo sie später als Pflegeassistentin ihre Berufung fand.

„Ich liebe meinen Job. Wenn ich in die Arbeit komme, tanke ich unglaublich viel Energie und fühle mich in nur kurzer Zeit stark wie ein Felsen. Meine Kollegen fragen mich oft, wie ich es schaffe, fast immer bei guter Laune zu sein. Der Kontakt mit Menschen ist wie ein Lebenselixier für mich. Und das spüren auch die Bewohnerinnen und Bewohner. Mein Umgang mit ihnen ist so herzlich, als wären diese meine Eltern oder andere Angehörige.“

In 30 Jahren ist viel passiert.

Dass sie drei Jahrzehnte im HB bleiben würde, hätte sie nie für möglich gehalten. Die 60-Jährige erinnert sich zurück: Auf der Appaliker (heute: Wachkoma) - Station Josef Vinzensgasse habe man viel manueller gearbeitet als heute. Von der Montage der Nasen-Sonde bis hin zur Aufbereitung der Flüssignahrung. „Wir haben noch selbst das Kartoffelpüree für die Spritze gemixt. Es gab weder Abteilungs- noch Heimhelfer und wir mussten schwere Lasten heben“. 

Der technische und medizinische Fortschritt habe viele Verbesserungen gebracht. Fertige Sonden-Nahrung, automatisch verstellbare Betten und wichtige Übungen aus der Kinästhetik erleichtern den Pflegealltag heute ungemein. In Ihrer HB-Karriere wechselte Everlita Caraan nur einmal die Station und zwar 2004 im Zuge der Übersiedelung von der Vinzensgasse in die Tokiostraße, wo sie sich seitdem um die BewohnerInnen auf Severin kümmert​

Rote Rosen von der Stationsleitung.

„Everlita ist zuverlässig, teamfähig, lustig, kommunikativ, immer gut gelaunt und fachlich ein Profi. Wir betreuen viele psychogeriatrische Patientinnen und Patienten auf Severin. Everlita deeskaliert wirklich gut und bleibt selbst in stressigen Situationen ausgeglichen und ein echter Ruhepol“, erzählt Stationsleiterin Dessislava Müller, die ihren Abgang sehr bedauert. Nachdem sie ihren Pensionsantritt jedoch schon einmal verschoben hat, sagt die Pflegeassistentin ihren KollegInnen Ende April nun endgültig Adieu!

Zurück in die Heimat.

Voraussichtlich im September begibt sich Everlita für einen längeren Aufenthalt gemeinsam mit ihrem Mann auf die Philippinen. „Ein Großteil meiner Familie lebt dort. Wir haben ein Haus, einen riesigen Garten und Obst-Plantagen. „Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass es mir körperlich und psychisch so gut geht. Durch meine Ausbildungen im HB habe ich viel gelernt, was ich jetzt im Alter für mich selbst und mein Umfeld anwenden werde.“

Im Frühjahr 2021 kommt Everlita Caraan wieder zurück nach Wien und freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit ihren KollegInnen. Wir wünschen Everlita einen guten Start in ihre Pension!

 

Anmerkung: Alle abgebildeten Fotos zu diesem Artikel wurden vor der Corona-Krise aufgenommen.

Everlita Caraan mit ihrem Team im Pflegekrankenhaus Tokiostraße
Everlita erhält Blumen zum Abschied
Everlita im Urlaub mit ihrem Mann
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