Haus des Andreas
Der Landkarten für seine KollegInnen schaffen möchte.
2005 kam Andreas Kauba durch den Zivildienst zu HABIT. Mit Anfang des Jahres übernahm er die HABIT Geschäftsführung von Gabriele Hetzmannseder und rückte damit an die Seite von Wolfgang Waldmüller. Er gibt Einblicke in seinen Weg bei HABIT.
Es war an einem Faschingsdienstag, als Andreas seine Zivildienstzeit bei HABIT begann. Erfahrung in der Begleitung von Menschen mit Behinderung hatte er bis dahin noch keine. „Bei meinem Vorstellungsgespräch, das ich damals bei Gabriele Hetzmannseder hatte, erzählte sie mir, ich könnte gemeinsam mit den KundInnen Erdbeeren einkaufen gehen, diese dann pürieren und dann gemeinsam mit ihnen einen Milkshake daraus machen. Ich dachte mir, das hört sich ja ganz gut an.“
Das Eis und die anfänglichen Berührungsängste waren jedoch schnell gebrochen und Andreas traf nach seinem Zivildienst die Entscheidung, die Ausbildung zur Behindertenfachkraft zu starten. Obwohl dies für den damals 23-Jährigen einen Gehaltsverlust bedeutete, hatte ihn die Kreativität, die Gestaltungsmöglichkeit und die Freiräume, die er in der Arbeit bei HABIT erleben konnte überzeugt.
Danach ging alles sehr schnell, erinnert sich Andreas. Er übernahm bald die Stellvertretende Leitung und 2010 schließlich die Leitung der HABIT Tagesstruktur Lobenhauergasse. Zweieinhalb Jahre später folgte zusätzlich die Leitung der Tagesstruktur Maria-Rekker-Gasse und 2015 wechselte er in die Leitung für den Bereich „Wohnen“ bei HABIT.
HABIT, ein Karriere-Lehrgang.
Warum Andreas nach 15 Jahren seinen Weg bei HABIT weitergehen möchte, liegt für ihn ganz klar an der Struktur, den Werten und der Wertschätzung, die er hier von Anfang an erlebt hat. „Ich habe bei HABIT immer ganz viele Möglichkeiten gesehen, Dinge zu tun, Dinge zu gestalten und Dinge zu verändern und zwar in allen Bereichen und auf allen Ebenen.“ Durch die Veränderungs- und Entwicklungsmöglichkeiten die Andreas bei HABIT hatte, seinem persönlichen Engagement und seiner Wissbegierigkeit, konnte er sich immer wieder neuen Betätigungsfeldern stellen, besuchte weiterbildende Kurse und absolvierte den Master Lehrgang Sozialmanagement.
Wir sind bunt, mutig und vielfältig.
Nicht nur die Menschen die bei HABIT betreuet werden, sondern auch jene, die bei HABIT arbeiten, zeichnen sich vor allem durch ihre Vielfalt aus. Das führt natürlich auch immer wieder zu Diskussionen und dazu, dass nicht alle einer Meinung sind. Doch genau darin sieht Andreas die Besonderheit an HABIT. „Wir können nicht alles standardisieren und prozesshaft gestalten – das macht HABIT aus. Es gibt einen gemeinsamen Rahmen und jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin muss täglich entscheiden, was er oder sie heute konkret macht. Die Begleitung muss sehr flexibel an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden.“ Das bedeutet für Andreas auch, Dinge auch immer wieder neu zu betrachten und Herausforderungen mutig entgegenzutreten, dabei aber das eigentlich Ziel nie aus den Augen zu lassen, nämlich eine hochqualitative Betreuung von Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf zu gewährleisten.
Neue Herausforderungen verlangen neue Lösungen.
In seiner neuen Funktion als Geschäftsführer freut sich Andreas besonders auf die neuen Herausforderungen, mit denen HABIT und auch die ganze Branche umgehen muss und darauf, mit seinen Kolleginnen und Kollegen Lösungen dafür zu finden. „Es gibt hier so viel Feuer und Energie, Dinge neu zu betrachten und anzugehen.“ erzählt Andreas und berichtet von neuen Projekten, die bereits in Angriff genommen werden.
So zum Beispiel verfasst HABIT momentan einen EU-Antrag für ein Erasmus plus Stipendium, mit dem MitarbeiterInnen zukünftig die Möglichkeit bekommen sollen, eine Einrichtung im Ausland kennen zu lernen.
Andreas‘ persönliche Mission lautet dabei: Sich selbst überflüssig zu machen. „Am besten habe ich meinen Job gemacht, wenn mich die KundInnen oder die MitarbeiterInnen, im Sinne von Empowerment, nicht mehr brauchen. Wenn sie Dinge selbst entscheiden und tun können.“ Er selbst möchte einen klaren Rahmen, ja fast eine Landkarte für alle TeilnehmerInnen der Organisation schaffen, mit dem sich die MitarbeiterInnen wohlfühlen und den Kernauftrag der Organisation gut erfüllen können.
„Ich habe HABIT viel zu verdanken. Hätte ich nicht die Chancen bekommen, die ich bekommen habe, würde ich jetzt nicht hier als Geschäftsführer von HABIT sitzen.“
