Haus der Boys
Am BOYS‘ DAY Aktionstag, der jährlich österreichweit durchgeführt wird, können Burschen ab dem 12. Lebensjahr soziale Berufe kennenlernen. Mika hat seine Tante Maria im Haus der Barmherzigkeit besucht und einen Tag lang Eindrücke im HB Seeböckgasse gesammelt. Sein Fazit? Positiv!
„Ich habe mir ein Pflegeheim anders vorgestellt, nicht so offen und hell“, zeigt sich Mika gleich zu Beginn von der Atmosphäre im HB begeistert. Den Aktionstag hat der 12-jährige Schüler zum Anlass genommen, einmal den Berufsalltag in einer sozialen Einrichtung kennenzulernen.
Wichtiger Aktionstag
Genau das ist das Ziel des Boy’s Day. Um vermehrt junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, möchte man das Berufsbild mit diesem Tag näher in das Blickfeld der Jugendlichen rücken. „Noch immer ergreifen nur etwa 15 Prozent aller Burschen in Österreich eine Ausbildung in einem Pflege- oder Sozialberuf. Oft fehlt jungen Menschen die Vorstellung darüber, welche Tätigkeiten im Sozial- und Pflegebereich anfallen“, erklärte Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister die Hintergründe im Rahmen einer Pressekonferenz zum Aktionstag. „Durch den Boy‘s Day haben die Burschen die Möglichkeit, Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Einen ganzen Tag lang können sie in die Arbeit hineinschnuppern und sich ein eigenes Bild vom Tätigkeitsbereich machen.“
Diese Möglichkeit wollte auch Mika nutzen. Wie praktisch, dass seine Tante Maria im Haus der Barmherzigkeit arbeitet, wo sie die Fundraising-Abteilung leitet! So startete Mikas Boy’s Day dann auch in der Spendenabteilung, wo er gleich einiges über die Projekte des Fundraising- und Kommunikationsteams kennenlernte und erfuhr, dass die SpenderInnen viel zur Lebensqualität der BewohnerInnen beitragen.
Einblick in den Berufsalltag
Später besuchte Mika mit seiner Tante die Wachkomastation, wo die stellvertretende Stationsleiterin Jolanta Erfahrungen aus dem Berufsalltag teilte. „Eine Patientin war sogar vor kurzem bei einer Verleihung in Graz“, staunte der Schüler über die Geschichte von Katarina Posch. Die Bewohnerin leidet an einem Locked-in-Syndrom – ihr Geist ist wach, ihr Körper gelähmt. Das hindert die Patientin aber nicht daran, mit ihren Geschwistern und PflegerInnen die Oper oder das Theater zu besuchen oder – wie vor wenigen Wochen – einen Award als „Kämpferin des Jahres“ in der Steiermark entgegen zu nehmen.
Auf Station Teresa konnte Mika dann selbst in den Arbeitsalltag eintauchen. „Ich habe für die Bewohnerinnen und Bewohner Kaffee zubereitet und Dessert-Creme und Milchreis serviert“, erklärt der Zwölfjährige stolz. Auch das Plaudern kam nicht zu kurz, die BewohnerInnen freuen sich immer über den Austausch zwischen Jung und Alt.
Das Haus der Pause
Die verdiente Pause nach so vielen Eindrücken fand schließlich im Klangraum statt, wo Mika feststellen konnte, dass man während der Arbeit im HB auch einmal eine kurze Schlafpause einlegen darf. Sein Fazit nach einem Tag im HB? „Sehr positiv!“ Vielleicht können wir den Schüler irgendwann in der Zukunft als Mitarbeiter begrüßen? Wir würden uns jedenfalls freuen!